Vierzehn Unternehmen haben sich zusammengetan, um die Hybridisierung europäischer Fischereiflotten voranzutreiben. Sie stellen bestehende Technologien neu zusammen und optimieren diese zu einem ganzheitlichen System, das die Umrüstung kleinerer Schiffe ökonomisch sinnvoll ermöglichen soll – zugunsten einer emissionsarmen und energieeffizienten Schifffahrt. Das Projekt „REFEST“ wird im EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizon Europe“ mit einer Laufzeit von 42 Monaten gefördert. Das Kickoff-Meeting der beteiligten Unternehmen findet Ende Mai in Klaipeda, Litauen statt.
EAS Batteries steuert im Projekt REFEST die Entwicklung einer Schiffsbatterie bei, die auf dem modularen Batteriekonzept „EASy Marine®“ aufbaut. „Dabei schauen wir insbesondere auf alternative Materialien“, sagt EAS Head of Sales Dr. Frank Diehl. „Und darauf, welche Elemente und Komponenten wir hinsichtlich der Projektanforderungen zusätzlich optimieren können.“ Ziel ist ein sicheres, kosteneffizientes und leichtes Lithiumionen-Batteriesystem mit langer Lebensdauer in kalten Betriebsumgebungen. Die zusätzliche Anforderung liegt in einem hohen Anteil an wiederverwendbaren und recycelbaren Bestandteilen. EAS setzt hier erstmals auf thermoplastische Verbundmaterialien. „Kunststoffe sind leichter und günstiger als Metall“, sagt Dr. Frank Diehl. „Es wird spannend zu sehen, wie gut sich die Verbundstoffe recyceln lassen.“
Die Umrüstung bestehender Schiffe auf hybriden Antrieb ist eine finanzielle Herausforderung. Das betrifft sowohl die Anschaffungen also auch die operativen Kosten. „Am Ende ist es immer eine ökonomische Gleichung, die über eine Umrüstung entscheidet“, sagt Dr. Frank Diehl. Genau hier setzen die Konsortialpartner an – mit dem übergeordneten Ziel, den Kraftstoffverbrauch und die Treibhausgasemissionen um bis zu vierzig Prozent zu verringern. Dafür verbindet das Projekt REFEST die vielversprechendsten skalierbaren Technologien, die sich durch niedrige Investitionskosten, einfache Integration und die Verbesserung der Energieeffizienz traditioneller Fischereifahrzeuge auszeichnen.
„Die Skalierbarkeit der Schiffsbatterie denken wir schon im Design mit“, sagt Dr. Frank Diehl. „Das Konzept EASy Marine erfüllt diese Anforderung, da es ein System mit wenigen Grundkomponenten ist, die bereits auf Kosteneffizienz getrimmt sind. Easy Marine funktioniert wie eine flexible Technologie-Plattform, die sowohl auf Produktionsebene als auch im Einkauf der Materialien bei steigenden Stückzahlen kostensenkende Effekte erreicht.“ Diese Potentiale können sowohl in der geplanten Anwendung einer großen Anzahl kleinerer Schiffe gehoben als auch auf größere Schiffe transferiert werden.
Der Aspekt der Skalierung ist auch für die Konsortialpartner selbst attraktiv. Sie können umweltrelevante Technologien und das entsprechende Know-how inneuropäisch aufbauen und anschließend exportieren. „In solchen Projekten steckt ein wahnsinniges Potential. Für die beteiligten Unternehmen, die ihre Technologien weiterentwickeln und einsetzen möchten, entstehen neue Märkte und Europa bliebe in diesem Segment unabhängig“, sagt Dr. Frank Diehl. „Zudem bekommt man durch den innereuropäischen Austausch völlig neue Perspektiven. Es entstehen ungeahnte Berührungspunkte zu anderen Technologien und dadurch wiederum Synergien, die gänzlich neue Ansätze mit sich bringen können. Daher sehen wir der Zusammenarbeit mit unseren neuen Kollegen aus ganz Europa mit großer Freude entgegen.“